Sonntag, 11. September 2016


Dienstag, in Have

Atu und Patience sorgen gut für den Bautrupp!
Heute gibt es Orangen!



Ich bekomme Besuch von John.
Er ist Lehrer an Alfreds Schule.
Seit November kommt er in den Genuss einer speziellen Fortbildung.
Ein Lehrgang am Montessori Institut in Accra.
Im Rahmen unseres "Hamburg Scholarship" (siehe Homepage)
lernt er, wie Kinder lernen.
Ohne Frontalunterricht, auf Augenhöhe, ohne Bestrafung aber dafür mit viel Selber-Ausprobieren.
Aber erst gehen wir zusammen zu besagter Schule.


Tadaaaa!!!!
Unsere Schaukel steht hier seit März und die Kinder haben Schaukeln gelernt!
Selber anschaukeln geht noch nicht so gut, aber es findet sich immer jemand, der das übernimmt.
Die Seile mussten schon öfters erneuert werden, da sie durchscheuern.
Das heißt, dass die Schaukel wirklich oft genutzt wird!


John erzählt, wie interessant der Unterricht an der Montessori-Schule ist.
Er hat viel gelernt. 
Am wichtigsten ist für Ihn, dass man Kindern auf Augenhöhe begegnet.
Mir auch...

Gerne würde man so manchem Lehrer eben diese Fortbildung angedeihen lassen.
In Ghana kann jeder Lehrer werden, ob talentiert oder nicht.
Und da ist der Haken!
Die schicke neue Bücherei bringt nix, wenn nicht die Lehrer da sind, die die Kinder an das Lesen heranführen. ETC. Etc. etc..





Zurück an der Baustelle...






Noch ein Besuch auf dem Markt!

Meine Söhne finden den Macheten-Stand am Besten.
Quasi der Obi unter den Marktständen,
man kann alles mit einer Machete machen!
Hacken, fällen, schaufeln, schneiden, mähen, usw.

 Kleiner Tipp:
Schlucken sie bloß nix aus dieser Pillensammlung!



An der Klinik gibt es Heute ein Spezialangebot vom Staat.
Die ganz Armen können sich umsonst krankenversichern lassen.
Tolle Sache!

Die Registrierung dauert den ganzen Tag.
Deshalb gibt es hier heute kein Abendessen für uns.
Justice zieht mit dem Buffet in die "Feierabendkneipe" ein.
Jochen und Thomas sitzen heute in der ersten Reihe.
Das wird die anderen nicht daran hindern, auch was zu Essen zu bekommen...


Im Dunkeln vor der Klinik kommt es dann noch zu einer speziellen Begegnung.
Eine Frau bringt ein dick eingewickeltes Baby zum Krankenwagen.
Ich bin zuerst da und frage, warum sie da ist.
Sie klappt die Tücher auseinander und zeigt mir ihr Baby.
Es ist wahrscheinlich ein Junge, das kann ich aber nicht so genau erkennen.
Warum? Er wurde Zuhause beschnitten!
( .... meine Cousine hat mich mittlerweile wieder beruhigt. Sie sagte, dass in ihrer Familie die Jungs auch Zuhause auf dem Küchentisch beschnitten wurden. Okey, das ist 65 Jahre her, die Prozedur wurde von einem Arzt vorgenommen und die Familie war Christlich. In Ghana sind ja viele Sachen so, wie bei uns vor 100 Jahren, also besteht Hoffnung!)
Jetzt hilft es dem Jungen wenigstens, dass hier ein Krankenwagen steht, der ihn sofort in die nächste Klinik bringt.
Wenigstens etwas.




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