Montag, 8. Mai 2017

Fanis Freitag


Unsere Reise zum Margret Marquart Catholic Hospital in Kpando begann Freitagmorgen um 7:00 Uhr als uns Fahrer Frank mit seinem Trotro abholte. 

Fani mit der kleinen Elisabeth

Bereit zur Abfahrt standen Berta mit ihrem Papa Amor, Bashiru vom Health Center und Patience mit Jennifer und 

Fani mit der großen Elisabeth

Dank des Einsatzes unserer freundlichen Schuldirektorin Elisabeth, die es sich übrigens nicht nehmen ließ uns den ganzen Tag zu begleiten, auch noch die kleine taubstumme Elisabeth mit ihrer Mama und der hübsche Emmanuel, dessen Armbruch vor einem Jahr leider nicht behandelt wurde, mit seiner Oma da.
Die ganze Fahrt über bemerkte ich eine hoffnungsvolle Stimmung im Trotro und niemand sagte etwas außer der kleinen Elisabeth, die wieder einmal die ganze Aufmerksamkeit einforderte, so waren alle ganz gespannt, was uns das Expertenärzteteam sagen würde. 
Martina mit Cinderella bei Wonders Physiotermin

Wir hatten richtig Glück, dass wir diesen Krankenhaus-Tipp am Mittwoch von Wonders Physiotherapeutin Cinderella erhielten und so war es auch ein noch größeres Glück, dass das fahrende Expertenärzteteam sich quasi fast in unserer Nähe befände (naja eine gute Stunde Trotro-Fahrt war es dann aber doch noch) und so meldeten wir die beiden orthopädischen Patienten (Berta und Emmanuel) an, bezahlten eine Aufnahmegebühr und warteten alle geduldig bis wir an die Reihe kamen.


Jennifer, Berta, Emmanuel, Patience mit Elisabeth


 Da es sich hier um eine Wartezeit von Stunden hielt, hatten wir auch genügend Zeit, um uns das schöne Krankenhaus von allen Seiten mal anzuschauen.


Elisabeths Lebensenergie und Ausstrahlung reicht für 10!


Emmanuel mit Dr. Raphael


Als erstes wurde dann Emmanuel von Dr. Raphael Amuzu Dzameshie, dem Chef des Orthopedic Training Centre (OTC) Teams aufgerufen und da bekam seine Oma erst einmal Schimpfe, warum sie ihn nicht gleich ins Krankenhaus gebracht hätte, als er sich damals seinen Arm gebrochen hat. Nach dieser kleinen Schelte war er aber wieder ganz nett und sprach sehr freundlich mit dem Kind, welches garantiert eine Heidenangst gehabt haben muss. Der schiefzusammengewachsene Ellenbogen müsse operiert werden entschied Dr. Raphael und da der kleine Emanuel vorgestern auch noch auf sein Knie gefallen war und über Schmerzen klagte, wurde gleich davon auch eine Röntgenaufnahme gemacht. 

Cave: Strahlenschutz!


Ein Glück, handelte es sich dabei aber nur um eine Prellung und so stand jetzt fest, dass Emanuel im November auf die Operationsliste geschrieben wurde, damit sein Arm wieder gerichtet werden kann. 

Berta und Dr. Raphael


Nun kam endlich Berta an die Reihe und als Dr. Raphael ihre verkrüppelten Füße sah wurde er noch wütender als er es vorab bei Emmanuels Oma war – Bertas Papa Amor wäre am liebsten im Erdboden versunken und da bremste ich Dr. Raphael ein wenig ab, als er ihm erklärte, dass er doch alleine mit seiner alten Mutter die beiden Kinder, den kleinen Bauernhof und seine Weberei zu bewältigen hätte, nachdem seine Frau gestorben sei. Außerdem bat ich Dr. Raphael auch zu bedenken, dass die Menschen in Have längst nicht alle so viel Geld hätten, um sich einfach ins Trotro zu setzen und dann damit ins Krankenhaus zu fahren und dass, wenn wir nicht den tollen Tipp von Cinderella erhalten hätten, wir es ja selber auch nie erfahren hätten, dass es solch ein erfahrenes Orthopäden-Team wie seins gäbe.






 Er nahm sich dies wohl doch alles etwas zu Herzen und fuhr tatsächlich auf seiner Heimreise – wie versprochen – nach Have und besuchte dort Sonja und das Health Center ebenso wollte er auch sehen, was die Studenten bisher so alles auf die Beine gestellt haben – das Besuchsfoto mit seinem Team findet Ihr schon im Blog.
 Hier gibt es das komplette Bild des Tages:
 http://meeting-bismarck.blogspot.de/2017/04/tag-freitag.html

Aber nochmal zurück zu Berta, sie bekam auch einen Operationstermin für kommenden November, da kommt ein Spezialist extra aus Holland angereist und operiert mit Dr. Raphael die kleine Berta und Emmanuel und wahrscheinlich noch viele andere solcher Kinder. Bei dem Spezialisten aus Holland handelt es sich um Dr. Romper.
Nachdem Dr. Raphael die Untersuchung bei Berta abgeschlossen hatte, fragte er sie nach ihrem Berufswunsch, da antwortete sie, ich möchte gerne Krankenschwester werden, woraufhin ich nur meinte, ja bestimmt im netten Team von Dr. Raphael, so war dann auch Bertas Angst vor den ganzen Untersuchungen ein wenig verschwunden. 



Nach all dem langen Warten war längst die Mittagszeit überschritten, wenigstens waren schon zwei unserer vier Patienten versorgt, aber schließlich wollten wir ja jetzt auch wissen, was nun eigentlich mit Elisabeths und Jennifers Ohren los sei und da suchten wir noch den Hals-Nasen-Ohrenarzt auf. Da es hieß, dass er gerade Mittagspause mache und da wir auch alle schrecklich hungrig waren, ging die komplette „Reisegruppe“ in die Krankenhauskantine zum Essen von traditionellen Gerichten und dazu gab es für die Gruppe mal etwas anderes als das olle Trinkwasser aus der Tüte – Fanta, Sprite und das supersüße Malzbier, mmmh lecker. Das Essen war übrigens auch lecker und das schönste war eigentlich, dass wir alle an der großen Tafel gemeinsam saßen und wir viel lachten und fröhlich waren.


Leider hatten wir an dem Tag kein Glück mehr mit dem HNO-Arzt, denn als wir vom Mittagessen zurückkamen und wir uns wieder auf mehrere Stunden Wartezeit eingestellt hatten, hieß es nur, der HNO-Arzt sei schon im Wochenende – da brachte es auch nichts mehr, dass sogar Dr. Raphael ihm hinterher telefonierte, schade aber sich darüber zu ärgern brachte da ja leider auch nichts und so sind wir dann wieder alle zusammen nach Hause gefahren und waren den Tag wenigstens 50 Prozent erfolgreich gewesen, die anderen 50 Prozent sind dann für eine weitere Krankenhausfahrt geplant – dazu dann wieder mehr von Sonja.


Vielen Dank liebe Fani für Deinen Bericht.
jetzt ist es für mich so, als wäre ich selber dabei gewesen!
Du hast so ein Engagement gezeigt und Dir wirklich den Bus voller Sorgenkinder geladen und so viel erreicht!
Zwar hattet Ihr am Ende Pech mit dem HNO-Arzt, aber dieser Zufall mit dem OP-Team aus Holland ist doch nicht zu glauben.
Ich freue mich so für Berta!!!!!
Danke DIR!

In der Zwischezeit hat es Patience geschafft,
mit Elisabeth und Jennifer, zum Höhrtest zu fahren.



Die schlechte Nachricht zuerst:
für Elisabeth kann man wohl nichts machen, außer sie an eine Schule für Gehöhrlose zu schicken.
Das wäre ein riesen Schritt!
Vielleicht können wir helfen, das zu organisieren.

Die gute Nachricht ist eine echte Überraschung!
Möglicherweise wird ein Höhrgerät Jennifer im Alltag helfen können.
Jetzt bin ich direkt dabei, Infornationen zu sammeln.
Wer weiß!
Wer weiß!

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