Dienstag, 3. Dezember 2024

Frauengesundheit
25.10,


Patience und ich fahren nach Ve. Dort treffen wir den District Director des  Ghana Health Service des Bezirks, Mr. Christopher.

Er präsentiert mir stolz die Auszeichnung, 
die er und sein Team für letztes Jahr erhalten haben.
Weiter unten ist ein Foto, zoomt gerne mal rein!

Wir sprechen über den anstehenden Besuch der vier Hebammen aus Deutschland und welche Themen er ihnen vorstellen könnte.

Eine kleine Führung durch das Gebäude bekomme ich auch, denn wir haben mit Spendengeld bei der Instandsetzung einiger Büros geholfen. Alle Mitarbeiter müssen an PCs arbeiten und das Klima mit seinem Staub ist ein großes Problem für die Haltbarkeit der Geräte.
Deshalb wurde z.B. der Boden gefliest, um besser saubermachen zu können...

Ich darf auch noch eine Auszeichnung überreichen und da habe ich mich schon sehr drauf gefreut!

Die Urkunde der UNESCO über die Anerkennung des Hebammenhandwerks als
 immaterielles Weltkulturerbe der Menschheit. 

Zwar war Ghana nicht bei den 7 Ländern dabei, die den Antrag bei der UNESCO eingereicht haben, aber die Auszeichnung ist ja für absolut alle Hebammen auf der Welt gedacht.
Christopher versteht sofort die Bedeutung und er googelt los!
Er findet die Urkunde und die dazu gehörige Präsentation. 
Er ist der Meinung, dass die Hebammen in seinem District davon hören müssen. 
Er hat auch in der Zwischenzeit bereits einen Workshop dazu abgehalten. 
Das Ziel ist es, den Hebammen mit Rückendeckung durch die UNESCO, die Wichtigkeit ihres Berufsstandes deutlich vor Augen zu führen. 
Wie groß ihr Einfluß auf die Gesundheit von Frauen, Kindern und Familien ist,
wird weltweit gesehen. Hebammen sind wichtig und mit diesem Bewußtsein sollen sie ihre Arbeit machen. 
Frauengesundheit schützen und Frauen durch gute Geburtserlebnisse empowern, das sind Ziele weltweit. In Ghana anders als in Deutschland (z.B.).

Deutschland hat ganz andere Probleme, als Ghana, um diese Ziele umzusetzen. In beiden Ländern wären diese Probleme eigentlich lösbar. Eigentlich. 
In Ghana ist eines der Probleme das Kreißbett. Weiter unten seht ihr das Bett, welches in Ve genutzt wird. Solche Betten sind in Ghana überall zu finden und ihr werdet in ein paar Tagen hier im Blog sehen, wie die Hebammenschülerinnen nur an solchen Betten ausgebildet werden. Die Selbstbestimmung, die Intimsphäre, die Bewegungsfreiheit und die Würde muss man bei so einem Gestell Draußen abgeben......

Es bleibt viel zu tun. 




Nach diesem Termin fahren wir weiter nach Hohoe, die Straße ist teilweise nicht vorhanden, aber hier und da wird gebaut. 


In Hohoe treffen wir Emanuel Pewudie, den Repräsentanten von Mama Care, unserer Partner Organisation in Ghana.

Das Treffen ist ein Kondolenzbesuch. 

Am Haus hängen noch die Plakate, die die Beerdigung vor zwei Monaten bekannt gegeben haben. 

Die Mutter von drei Söhnen hatte Anfang des Jahres Husten. Es stellte sich nach längerer Suche heraus, dass der Husten von Metastasen verursacht wird. Metastasen eines unentdeckten Brustkrebs. Diese Krebsart betrifft in Ghana auch so viele Frauen. Oft wird er viel zu spät entdeckt. Wenn er entdeckt wird, dann gibt es aber auch Familien, die sich die Behandlung nicht leisten können. Auf dem Weg zurück nach Have, erzählt mir Patience noch ein paar Schicksale.  




Der Rückweg dauert ca. 90 Minuten. Abgesehen von Patience Erzählungen sind wir still.
Der dreifache Vater hat uns die letzten Wochen und Tage seiner Frau so genau beschrieben, 
dass die Worte noch lange nachwirken. 




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