Mittwoch, 20. November 2013


Dienstag Morgen, 5.November,
es ist Markttag.
Da wir keinen Container zu entladen haben, 
nutzen wir die Zeit und starten unser Stoff Projekt.
Im Stoff-/ Pediküre Salon werden wir fündig!





Soll sich Mario Barth noch einmal beschweren, wenn er mit seiner Freundin shoppen geht!
Markus wartet tapfer an der Wellblechhütte, während wir zu viert(!) Stoff kaufen!!
Man ahnt es nur ein Bischen, aber hier müssen die Finnen die Sauna erfunden haben!








Hier gibt es auch Stoff!



Fast hätten wir unseren Auftrag vergessen:
für Annie sollen wir Äpfel mitbringen.
Heute Abend macht sie für uns Kartoffelpuffer mit Apfelkompott!


Als eine Verkäuferin die örtliche Eisdiele an uns vorbei trägt (auf dem Kopf, natürlich), sind wir dankbar für eine Erfrischung.
Dieser Markt ist eine Sauna!
Die Vanille Eistütchen funktionieren wie das Trinkwasser.
man beißt eine Ecke ab und saugt das Eis raus.
Bei der Hitze ist die Tüte nach 30 Sekunden leer!



Alle Fotos die ich von dieser Reise hochlade sind eine Mischung aus unserem gemeinsamen Fotopool.
Ulrike Bodinka, Ulrike Sprock, Miriam Niehbur,  Markus und ich haben versucht, Alles in Bildern fest zuhalten. Mein ganz großer Dank geht an unseren Fahrer George, der immer dann mit einer unserer Kameras fotografiert hat, wenn wir grad nicht konnten. Gerade dieser Bilder sind von unschätzbarem Wert!
(diese Bilder werden zum Ende der Reise immer häufiger!)





Ulrike, Markus und Miriam teilen sich die Cabrio Plätze.
Noch(!!!!) passen wir nicht alle in den Pickup!
Witziger Weise werden werden wir von der Polizei angehalten, weil man nicht dort sitzen darf.
Is klar!

Es geht zurück nach Have.



Nach dem Mittagessen beginnt unser Stoffprojekt.
In Deutschland hatte ich beide Ulrikes beauftragt Schnittmuster zu suchen.
Patience gehörlose Tochter Jennifer hat letztes Jahr eine Nähmaschine von uns bekommen.
Wenn ich hier "uns" schreibe, dann meine ich immer uns alle, die wir Zeit und Spenden in dieses Projekt stecken!!!
Hier wird der erste Stoff geschnitten.

Jennifer wird selten gefordert oder gefördert, da ist im ghanaischen Alltag einfach keine Zeit zu!
Nur der Broterwerb ist in Ghana mit Handycap nahezu unmöglich.
Vielleicht können wir das ändern?


Marika, Henning und Jörg drehen  Arbeitsalltag in der Klinik mit Patience.
Dabei muss man eben manchmal Babysitten!!!!



Während dessen fahren Markus, Miriam und ich zu einem 90 Minuten entfernten
TBA Projekt.
Traditional Birth Attendance
Das sind die traditionellen Hebammen, die überall dort Geburten betreuen, wo keine
sonstige Medizinische Versorgung möglich ist.
Mr. Emanuel Pawudie hat dieses Projekt ins Leben gerufen.
Die laien Hebammen bekommen in Workshops eine Grundausbildung!!!
Seine Arbeit hat die Mortalität von Müttern und Kindern deutlich gesenkt.
Außerdem hat er damals für die Wellenreiter Have als Drehort für Job im Gepäck vorgeschlagen.


Am Ende dieser Straße befindet sich das Schulgebäude.
Laufen wäre weniger mühevoll.
Ich finde das Foto gibt nicht das Geschaukel des Pickups wieder.

Im Laufe der Reise hatte eine von Euch Mitreisenden die Idee für die Bezeichnung der Geräusche, die man von sich gibt wenn man über so eine Strasse schaukelt.
Ulrike Sprock, warst Du das?
Wir sind wie Comicfiguren, die sich selbst kommentieren.
Uh, ah, eh, uff usw usw!






Das Lehrer Team


Jede TBA hat eine eigenes Geburtenbuch


Jede TBA bekommt auch ein Lehrbuch


Nach erfolgreichem Abschluss des Workshops, bekommt jede TBA eine solche Kiste.
Sie sind brandneu.
Die alten Kisten waren nicht hygienisch genug und sie hatten oft Termitenprobleme.



Eine Kiste kostet 200 Cedies.
ca 66 Euro.

Wir dürfen am Unterricht teilnehemen, aber erst wird für uns getanzt!




All diese TBA´s haben in ihrem Leben schon viel Erlebt!


Jetzt zeigen sie uns was sie können.


Sauberes Abnabeln


Dammschutz
Diese Geburt war eine riesen Gaudi, denn die Dame in der ersten Reihe hat es sich nicht nehmen lassen, die passenden Geräusche zu machen.
Besonders lustig waren diese während der männliche TBA einige Zeit brauchte, bis er endlich die sterilen Handschuhe anhatte.
Wegen der  passenden Geräusche waren dann auch alle erleichtert, als das Baby endlich da war und es gab großen Applaus!



Während ich da so sitze und zugucke, fällt mir ein Aufkleber auf, der auf einem plastik Becken klebt.
Der kommt mir bekannt vor!
Und tatsächlich!!!
Dieses Hebammenlehrmaterial haben wir letztes Jahr im Container gehabt!!!!!

Fassen kann das jetzt keiner, aber wir sind mächtig stolz!
Patience hatte dieses Becken an die Hebammenschule in Hohoe gegeben und Herr Pawudie leiht sich dort das Lehrmaterial zu jedem Workshop aus!!!!





Als wir Herrn Pawudie ein paar Tage später wiedersehen erzählt er, dass am nächsten Tag,
dem letzeten Tag dieses Workshops,
eine der Damen verstorben ist.



*



Ich weiß nicht welche es auf dem Foto ist, aber sie war über 70 Jahre alt.
In ihrem Bezirk gibt es jetzt Niemanden, der sich mit Geburtshilfe auskennt.
Eine Nachfolgerin wird gesucht.






Auf dem Rückweg nach Have halten wir noch bei der Hebammen Chefin des Bezirks in Hohoe.
Ihr Name ist Gifty.




In Hohoe kaufen wir endlich eine ghanaische SIM Karte und Kredits, am Drive-In-Schalter!

In Have wartet eine Überraschung auf mich.
Jennifer überreicht mir sehr sehr sehr stolz ihr Tagwerk!


Eine ganz miese Nachricht gibt es auch noch:
Damco hat angerufen,
wir sollen nicht, wie abgemacht Morgen nach Tema fahren, um den Container zu holen.
Morgen ist Mittwoch.
Es wird also Donnerstag.
Das ist schlecht, denn wir sollten am Donnerstag Nachmittag mit Container und Krankenwagen in Have sein, denn für dann ist ein ganz großes Fest geplant!
Das bringt hier eine Menge Leute in Schwierigkeiten,
denn Sie müssen alles verschieben!


Der Tag geht zu Ende mit Kartoffelpuffer und Apfelkompott!

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