Mittwoch, 2. Dezember 2015



Das Ghana Tagebuch geht weiter!
Heute ist der Montag dran!
Endlich erfüllen wir unsere Mission.
Meeting Bismarck himself!
Er ist groß geworden!
Manchmal kommt es mir so vor, als gäbe es unsere Ghana-Aktion schon ewig, aber es ist tasächlich erst vier Jahre her, dass ich überhaupt das erst Mal in Ghana war.
Und da war ja von Entwicklungshilfe nicht die Rede!
Es ging nur darum, ob eine deutsche Hebamme für den WDR in Ghana arbeiten kann, bzw eine Geburt betreut.
Nicht mehr und nicht weniger.
 Eine Geburt habe ich betreut!
Das Resultat sitzt hier bei mir auf dem Schoß und liest mit mir in einem Buch, dass vor vier Jahren auch noch nicht denkbar gewesen wäre!
Bismarcks Eltern bitten mich um Hilfe.
Sie haben sechs Kinder und es ist ihnen wichtig, dass alle Kinder eine gute Schulbildung bekommen.
Bismarck geht in den Kindergarten.
Dieser Kindergarten ist rudimentär eingerichtet.
Im Juni 2014 haben wir diesen besucht (Bilder sind hier im Blog zu finden)
Es wäre das eine, diesen Kindergarten weiter aufzubauen, da hätte Bismarck aber nichts davon.
Das dauert zu lange.
Seine Eltern wollen, dass er Englisch lernt.
(Ich auch, ich will mich ja eines Tages auch mal mit ihm unterhalten können. Mein Ewe ist noch nicht zu gebrauchen....)
Es wäre ja wirklich blöd, wenn der Namensgeber unseres Vereins nicht von uns profitiert.
O.K. zu Weihnachten bringt Pat immer Fanta und Kekse vorbei, aber das kann es ja nicht ernsthaft sein!
Bismarcks Eltern haben eine Schule für ihn ausgesucht.
Die werden wir uns also morgen gemeinsam ansehen.

Also dann, Tschüß bis Morgen
und weiter gehts

Der Health Director des Distrikts ist zu Besuch.
Markus hat ihn schon im März kennen gelernt.
Dr. Nyaku kümmert sich um Haves health district.
In Ghana wäre eigentlich die richtige Vorgehensweise, dass ich ihn in seinem Büro besuche und mich vorstelle.
Das bedeutet aber viel Zeit und Fahrerei.
In der Vergangenheit haben wir das immer so gemacht und sind zu seinem Vorgänger gefahren.
Diesmal habe ich darum gebeten, es zeitsparender zu arragieren.
Liegt ja Have sogar auf seinem Weg zur Arbeit.....
 Wir machen eine Begehung.
Dr. Nyaku hat für einige Verbesserungen gesorgt.
Der Betonklotz ist neu.
Darin werden gebrauchte Medizinprodukte verbrannt.
Neu und ganz schön fortschrittlich für die Gegend.
In diesem kleinen Lagerraum sind die Dinge, die wir im September per Palette haben liefern lassen.
Folgendes Problem: Es sind Hilfsgüter und die bekommen eigentlich eine Steuerbefreiung vom Zoll.
Wir aber nicht.
Damco hatte das zweimal geschafft.
Wahrscheinlich hat es deshalb so lange gedauert....
Warum ist das so?
Wenn wir an den Ghana Health Service in die Hauptstadt spenden würden, wäre das kein Problem.
Da es aber direkt nach Have geht, gibt es keine Steuerbefreiung.
Man muss dazu sagen, dass aus der Rechnung vom ghanaischen Spediteur gar nicht hervor geht, wie teuer das war und im Zweifel ist das auch gar nicht so teuer,aber mir geht es hier um das Prinzip!
Ich will die Sachen selber verteilen und im Blick behalten.
Am Kreißbett konnte man ja gut sehen, warum das so wichtig ist!
Es macht Euch nur Spaß uns Sachspenden mitzugeben, wenn wir  Euch auch zeigen können, wie sie ankommen. Dieses Prinzip werde ich nicht ändern!
Wenn die Sachen in Accra ankommen, dann war es das.
Darüber reden wir ziemlich lange und Dr. Nyaku versteht mich.
Am Mittwoch werden erste Gespräche geführt werden um dieses Problem zu lösen...

Hier steht eigentlich der Generator.
Dr. Nyaku hat aber noch einen Betonsockel bestellt, um den Generator besser zu schützen.
Solange steht der Generator in Sicherheit.
Bei der Masse an Stromausfällen bekommt er eine immer größere Bedeutung!
Hier sprechen wir mit den Herren vom Krankenwagen.
Sie machen 24 Stunden Dienst.
Es gibt das ein oder andere Problem, repariert muss auch gerade was werden, aber grundsätzlich läufts!
Der Ältestenrat hat endlich aufgegeben, den Krankenwagen auch für Beerdigungen nutzen zu wollen.
Hat ja nur zwei Jahre gedauert.
Das was gerade repariert werden muss, bezahle ich von Spendengeld.
Der Ghana Ambulance Service ist nicht wirklich zahlungsfähig.
An dem Problem, wer zahlt Ersatzteile sind wir bis jetzt dran.
Auch da erweist sich erstens Dr. Nyaku als Super-Ansprechpartner und zweitens Facebook wieder als Super-Buschtrommel, denn mit dem Fahrer in der Mitte stehe ich jetzt in direktem Kontakt und bekomme schöne Fotos vom Ambulance :-D wann ich will!


Das war es aber noch nicht.
Dr. Nyaku will eine Spendenübergabe organisieren.
Und zwar mit viel Tamtam.

Heute ist Montag.
Morgen soll sein Storekeeper vorbei kommen und alles listen.
Damit nachverfolgt werden kann, was wohin geht.
Mittwoch sollen alle kommen, zur Übergabe.
ALLE!
Wir fahren ins Nachbardorf.
Zufälligerweise waren wir da ja schon am Freitag. Der kleine Wonder lebt da.
Jetzt ist der Major des Distriktes da.
Sie heißt Angela.
Mit ihr will er die große Spendenübergabe besprechen.

Es ist Wahlkampf und zufälliger Weise ist sie gerade in unsere Nähe.
Sie hat von uns gehöhrt und ist sich bewusst darüber, was wir machen.
Ihr gefällt die Idee der Spendenübergabe.
Sie sagt, dass nicht nur eine Musikband da sein soll sondern auch die Presse.
Nur ich weiß in diesem Moment wieviel Arbeit das für uns bedeutet, wobei....nein.....ich ahne es nur grob. ( Aber mehr dazu am Dienstag!)


Zurück in Have bittet mich dieser Mann um Hilfe.
Er ist in wirtschaftlicher Not.
Er ist gehbehindert.
( Wie- habt Ihr vielleicht auf unserer Meeting Bismarck Facebook Seite im Video gesehen...)
 Er möchte Geld um davon Material zu kaufen, aus dem er dann Schuhe herstellt.
Das fällt jetzt nicht wirklich in unser Motto: Geburts- und Kinderhilfe.
Ich bitte erstmal um Bedenkzeit!



Nächster Programmpunkt
(Alles am Vormittag durchgepeitscht!)
Es ist die E.P School.
Wer hier regelmäßig liest, kennt die Geschichte.
Zwei Klassenräume waren nicht mehr zu nutzen, weil das Dach eingestürzt war.
Ein " Herz für Kinder" hat Geld gegeben:
für Dach
Veranda
Anstrich
Alles fein, aber der Anstrich?
Nicht, dass ich hatte ausrichten lassen, dass der dran zu sein hat, wenn ich da bin....

Wir freuen uns dennoch über den Teilerfolg!
Unser Landlord ( Besitzer unserer Ferienwohnung)
ist mit dabei, zur Unterstützung.
Wir laden zum Gespräch!!!!

So einen Aufkleber übergeben, mit dem Auftrag, der Maler soll ein solches Bild an die Wand malen, kann einen Fehler enthalten. Dazu mehr wenn ich die Fotos vom Freitag zeige!

Unterdessen an Alfreds Schule!
Martina, hat von langer Hand geplant, was sie mit den Kindern machen will!
Wie mischt man Farbe,
ach was, 
was ist überhaupt Farbe und was macht man damit?
Ihr Arbeitsmaterial ist auf den Paletten angekommen und wird jetzt genutzt.
Nadine, Karo, Lotti und George helfen mit.








Ich finde diese Bilder sprechen absolut für sich!
Alle waren begeistert!
Die Lehrer haben gefragt, ob sie bitte mitmalen dürfen, denn auch ihnen ist solche Arbeit völlig fremd!
Ich denke ich werde Martina bitten, einen eigenen Text zur Aktion zu schreiben.
Ich war ja nur hier, um kurz mal zu gucken.


Eigentlich war ich ja immernoch an der E.P. School beschäftigt.
Entwicklungshilfe habe ich nicht gelernt.
Ich glaube, die wichtigste Lektion habe ich in der 5. Klasse von meinem Mathelehrer Herr Lingen gelernt.
Er war auch Erdkundelehrer und er hat uns von einem Experiment erzählt.
Man hat ein Computerprogramm geschrieben.
Entwicklungshelfer sollten ein Dorf umsiedeln, weil ein Staudamm gebaut wurde und sie sollten alles so arrangieren, dass es den Menschen hinterher besser geht.
Alle Versuche an der Computeranimation hatten folgendes Ergebnis:
Den Dorfbewohnern ging es in allen Versuchen hinterher schlechter.
Keiner hatte sich ein Konzept ausdenken können, das wirklich geholfen hat.
Daran muss ich immer denken und es mag sein, dass dieses Wissen mir mehr hilft als ein Studium.
Man muss sich bei allem ständig selber überprüfen, ob das hier wirklich was bringt.


Herr Lingen ist in meiner Oberstufenzeit an einem
Herzinfarkt gestorben.
Der Fußballcup an der Liebfrauenschule in Köln trägt seinen Namen.
Aber hier lebt er auch immer ein bischen weiter!


In der (von uns finazierten) Bücherei an der E.P. School stehen oben im Regal deutsche Mathebücher (von uns mitgebracht in 2012).
Letztes Jahr habe ich sie schon dort stehen sehen.
Jetzt stehen sie immer noch da.
Der Schulleiter ist erst seit zwei Monaten im Amt, sein Vorgänger ist im Ruhestand.
Ich stelle ihm quasi die Bücher vor.
Meine Großeltern haben den zweiten Weltkrieg überlebt und haben seither eine gewisse (also das sage ich jetzt Euch, nicht dem Schulleiter) Hamstermentalität gehabt, und ihr habt sicher, so wie ich, früher auch die ganz tollen Bleistifte nicht benutzt, sondern aufgehoben (also die von Sarah Kay habe ich immernoch...).
In Ghana hebt man die tollen Sachen auch gerne auf....
Jedenfalls erkläre ich, dass ich das Wissen aus den Mathebüchern lieber IN ein paar Köpfen hätte, als im Regal.
Es sind tolle Mathebücher, mit vielen erklärenden Bildern!
Die Botschaft kommt an.
Und dann ist Anstrich-Versammlung.
Alle Verantwortlichen sind da.
Ich erkläre, dass "Ein Herz für Kinder" 
ZU RECHT
das fertige Ergebniss sehen will.
JETZT.
Frist ist Freitag!
Die Botschaft kommt an (wobei Nicole ein wenig skeptisch ist).

Nächster Programmpunkt.
Ich treffe Emmanuel.
Er ist das "Findelkind"
Wir/Ihr finanziert dem kleinen ausgestezten Mann das Essen, die Nanny und die Windeln.

Er sagt DANKE!
Zwischendurch war er mal richtig krank und bekam sogar eine Bluttransfusion!
Jetzt geht es ihm gut!
Wir bekommen Besuch vom Schreiner.
Weil Alfred uns nach Speilgeräten für seine Schule gefragt hat, hat Markus länger recherchiert, was geht.
Diese Schaukel müsste von der Schreinerei an der Techniker Schule gebaut werden können.
Wir geben dem Schreiner den Plan schonmal mit.


Nach dem Mittagessen geht es nach Ho/Sokode


Der Weg über den Pass ist weit, aber auf dem Gipfel ist Zeit für ein Selfie!
( Diese Gebirgskette trennt im weiteren Verlauf Ghana von Togo, auch der Wasserfall stürzt aus dieser Gebirgskette herab. Auf dem Weg nach Ho muss man immer drüber!)
Hier wirkt Emmanuel Bansah.
Er versorgt die Menschen mit Behinderung so gut er kann mit Rollstühlen und Handys.
Andrea, erkennst Du Deine Pakete?


Warum Handys?
Zartbeseitete bitte jetzt weiterscrollen!
Wenn Frauen, die nicht laufen können, Nachts von Vergewaltigern heimgesucht werden, können sie   (mit Glück) per Handy Hilfe holen.
Mehr will ich dazu nicht sagen.
Mir ist schlecht!
Emmanuel macht tolle Arbeit in einem Land, wo Behinderung als Strafe gesehn wird.
Also im Sinne von: die Behinderung ist eine Strafe, weil man was falsch gemnacht hat, oder die Eltern. Und deshalb schämt man sich und versteckt diese Menschen....
Jedenfalls soll hier ein Workshop entstehen, in dem diesen Menschen Dinge beigebracht werden, um etwas Geld zu verdienen.
Ich habe langsam eine Idee, was der Mann von heute Morgen machen könnte , als Gegenleistung, wenn wir ihm helfen.

Weiter gehts.
Da wir in Ho sind, können wir kurz Collins in seinem Internat besuchen.
Dort auf dem Parkplatz kaufen wir Ananas.



Dagegen ist Ananas bei uns ein Witz!

Eigentlich wollen wir dann in eine Batikfabrik reinschauen.
Aber weil die Chinesen denen hier das HANDWERK ABGEGUCKT UND GEKLAUT HABEN
dürfen wir nur beim Bügeln und Falten zusehen.
Doof!
Jetzt wird es schon dunkel (18:00 Uhr)
Aber ich habe noch eine Sache auf dem Zettel.
Esenam hat ja kein richtiges Zuhause.
Ihr Vater schafft das mit dem MRT nicht und sie hat keine feste Bezugsperson.
Geschweige denn ein beständiges Zuhause.
Nachdem wir ihr die Tumor-OP bezahlt haben, können wir jetzt nicht zugucken, wie sie sich jetzt nicht gerade prächitg entwickeln kann!
Meine Idee wäre das Kinderheim von Bettina Landgrafe in Ho.
Nach längerem Suchen und Fragen ( Lotti, Karo, Nicole, ihr wisst was ich meine...)
finden wir also das Kinderheim.
Ist direkt neben dem Hauptkrankenhaus in Ho.



Es ist ein Traum!



Heute heißen alle Emmanuel.
Dieser Emmanuel ist Chef hier und zeigt uns das Kinderheim.
Wer das Buch von Bettina Landgrafe gelesen hat, der kennt ihn!
In diesem Kinderheim leben Kinder, die von ihren Eltern verkauft worden sind und dann als Fischerhelfer arbeiten mussten.
Bettina befreit diese Kinder und gibt ihnen ein neues Zuhause.
Emmanuel erzählt, dass die Regierung gerne hätte, dass die Kinder in den Ferien bei ihren Eltern sind.
Er bemüht sich um eine Ausnahmeregelung. Also das ist eine gute Idee!

Auf dem Rückweg gehen wir noch kurz in den einzigen Supermarkt.





Platt und satt ziehen wir uns dann in unser Schneckenhaus zurück.
Morgen geht es in gleichem Tempo weiter!
Danke Mädels, mit Euch legen wir hier ein rasantes Tempo an den Tag!
Da kann auch die größte Schnecke nicht mithalten!




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