16.Türchen
Es ist Sonntag, Zeit sich chic zu machen und in die Kirche zu gehen!
Diesmal gehen wir in die Evangelische direkt Nebenan.
Mo geht es wie mir, so viel zu sehen, so viel zu fotografieren!
Zum Programmpunkt Bibelstunde, setzten wir uns erstens in die englischsprachige Gruppe, zweitens ganz nah an den Ventilator!!
Nach der Messe gibt es Mittagessen. Annie hat in einer schweißtreibenden Aktion Fufu gemacht.
Man muss so dermaßen auf die Finger aufpassen, wenn man den Job der Wenderin hat!!!!
Fufu isst man mit den Fingern und wir mit vegetarischer Suppe!!
Während des Essens ist ordentlich Radau.
Hinter der Terrasse, an der Mauer legt eine der Hennen ein Ei.
Ihr Zweites für dieses Nest.
Sie macht so ein Theater darum!
Wie könnte man ihr das Ei wegnehmen, nur weil man es essen will?
Wir sind jedenfalls ganz stolz auf sie!
Und denken mal kurz an die Absurdität des massenhaften Eikonsums in der Welt!
An zwei Sonntagen im Monat dürfen Eltern ihre Kinder im Internat besuchen.
Esenam hat ja neulich mit Nicole dieses Internat gefunden und ist eingeschult worden.
Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, sie zu sehen.
Paul und Pat waren schon hier und kommen als Unterstützung mit.
Elvira und Marina hätten Esenam auch gerne gesehen, aber ich hatte so ein Gefühl dass das zu viel wäre. Deshalb fahren wir nur zu dritt.
Da ist sie.
Man sitzt also am Eingang der Schule auf Bänken - mit allen anderen Besuchern.
Etwas speziell.
Aber, so sind die Regeln.
Man darf auch nicht die Schule besichtigen.
Esenam sieht gut aus. Sie muss jetzt eine Brille tragen. Darum hat sich hier die Hausmutter gekümmert und das hat sie wirklich gut gemacht!
Esenam ist etwas blass um die Nase, aber als ihre leibliche Mutter auch ankommt, sehe ich, wo das herkommt. Die Gute findet Bleichen toll und bleicht ihr Kind gleich mit.
Es ist ein bisschen speziell Esenams Mutter zu sehen! In all den Jahren habe ich sie noch nie gesehen und das bei allem, was wir für ihre Tochter gemacht haben ist das schon seltsam. Esi hatte auch nie ein gutes Verhältnis zu ihr. Wo das jetzt auf einmal herkommt weiß ich nicht und ich werde es auch nicht herausfinden. Die Entscheidung, Esenam in einem Internat leben zu lassen ist aber das Beste für sie. Je geradliniger und solider die Regeln im Internat, desto besser für Esenam! Nicht jedes Elternhaus tut Kindern gut, das ist auch in Ghana so. Ein frisches MRT nehme ich mit nach Deutschland, denn ich hoffe, dass der Tumor nicht wieder wächst.
Im schuleigenen Kiosk kaufen wir noch Schulbücher. Und Körpercreme ohne Bleiche.
Und dann ist die Besuchszeit um. Good Luck Esi !!!
Immer wenn ich nach Ho fahre, komme ich an diesem Restaurant vorbei und finde es toll.
Zu Michael sage ich dann immer: "Look, it´s my favourite bar, one day I will go there"
Und Michael antwortet immer: "Yes, Mama Sonja, one day!"
Es sind jetzt noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang, also ist zum aller aller Ersten mal sowas wie Zeit, um wenigstens einmal diese - für ghanaische Verhältnisse- architektonisch aufregende Bar zu betreten. Michael muss ziemlich lachen, dass wir das wirklich machen, denn wir reden seit Jahren darüber und immer sind wir nur von A nach B gehetzt!
Patience und Jennifer sind leider in Ho schon ins Trotro nach Juapong, weil das besser ist. Es wäre mit ihnen und mit allen noch schöner gewesen!
Ja, "Real"
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